Die drei „R“ – richtig ist wichtig
Ihr habt euer Traumrad schon gefunden. Und fragt euch jetzt vielleicht: Darf es einfach so auf mein Auto? Welchen Reifen schnalle ich drauf? Und was ist mit dem Reifendruckkontrollsystem, kurz RDKS? Keine Panik: Wir klären, worauf es bei den drei wichtigen „R“ ankommt.
Fangen wir mit dem ersten „R“ an, dem Rad. Nein, nicht weil wir hier das „F“-Wort Felge scheuen. Vielmehr bezeichnet Felge technisch nur den äußeren Teil des Rades, auf dem der Reifen aufliegt. Im Englischen heißt Felge übrigens „rim“, was wesentlich treffender ist. Denn dieser Begriff bedeutet auch Rand oder Kante. Der deutsche Begriff Rad bezieht sich hingegen auf die feste Kombination aus Felge, Speichen und der Radanschlussfläche mit Lochkranz und Lochkreis.
Um ein Rad überhaupt auf euer Auto stecken zu können, muss rein technisch schon einmal der Lochkreis (LK) übereinstimmen. Die Angabe besteht aus der Anzahl der Löcher und dem Kreisdurchmesser in Millimeter. Die Mitte der Bohrung oder des Stehbolzens an der Radaufnahme liegt immer auf dem Lochkreis. Beispiel: LK 5×110 bedeutet, fünf Radmuttern oder -bolzen, deren Mittenabstand diagonal 110 Millimeter beträgt. Die Löcher sind fast immer regelmäßig auf dem Kreis verteilt. Dann folgt noch eine Zahl, wie zum Beispiel 65,1. Damit ist der Nabendurchmesser gemeint – der Radflansch muss genau diesen Wert haben. Außerdem muss die Einpresstiefe (ET) passen. Sie beschreibt den Abstand von der Radmitte zur inneren Auflagefläche der Felge an der Radnabe.
Jede Felge unterscheidet sich zudem in ihrer Dimension (Größe). Oft gibt es mehrere unterschiedliche Ausführungen und Kombinationsmöglichkeiten. Die Zahlen-Buchstaben-Kombination am Beispiel einer 17-Zoll-Felge 7.5J×17H2 ET35 bedeutet Folgendes: „7,5“ ist in Zoll angegeben (1 Zoll = 25,4 mm) und gibt die Nennbreite oder auch Felgenmaulweite an. Das ist die Breite beziehungsweise Höhe eines Hohlraumes zwischen den Felgenhörnern. „J“ ist eine Bezeichnung für die Felgenhornausführung. Die Zahl „17“ steht für den Nenndurchmesser und beschreibt den Felgendurchmesser, ebenfalls in Zoll. „H2“ kennzeichnet die Humpausführung. Der Hump verhindert bei starken Seitenkräften (etwa bei einer Kurvenfahrt) das Abrutschen des Reifens von der Felge. Und dann folgt – ihr kennt sie bereits – die Einpresstiefe.
Qualmt euch schon der Kopf? Keine Sorge, wir kommen später noch zu einer guten Nachricht, wie ihr die Auswahl ganz einfach hinbekommt. Aber zunächst zu den Formalitäten.
Ohne Gutachten lässt sich vielleicht ein Rad auf euer Auto montieren. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es auch drauf darf. Zumindest im öffentlichen Straßenverkehr redet der Gesetzgeber hier ein gewichtiges Wörtchen mit.
Damit ein Rad alle Anforderungen erfüllt – erwähnt sei hier nur das Fahrzeuggewicht und die damit verbundene Traglast – werden Gutachten erstellt. Und die, wie kann es anders sein, sind ebenfalls mit Abkürzungen versehen.
ABE steht für Allgemeine Betriebserlaubnis und garantiert, dass die Felge für die Traglast des Fahrzeuges zugelassen ist. Eine ABE erspart eine zusätzliche Typisierung, solange das Fahrzeug im Originalzustand ist. Ein Rad kann mit ABE ohne zusätzliche Genehmigung oder Eintragung montiert und gefahren werden. Aber nur, sofern die identische Rad-Reifen-Kombination bereits serienmäßig in den Fahrzeugpapieren eingetragen ist.
Ganz wichtig: Da es in einigen Ländern Europas unterschiedliche landesspezifische Regelungen gibt, empfehlen wir die jeweiligen Gutachten immer mitzuführen. Einfach unter https://www.aez-wheels.com/DE/tuev als PDF herunterladen, ausdrucken und ins Handschuhfach legen. Somit ist das Gutachten griffbereit, wann immer es benötigt wird.
Damit kommen wir zum zweiten „R“, dem Reifen. Der Begriff Reifen bezeichnet den überwiegend aus Kautschuk und synthetischen Materialien gefertigten Teil, der den Kontakt zur Straße übernimmt. Er ist mit Luft gefüllt. Pkw-Reifen sind heutzutage in aller Regel schlauchlos.
Das bedeutet, dass die Kombination aus Reifen, Rad und Ventil die Luft halten muss. Der Reifen ist ein wichtiger Aspekt für die Fahrdynamik und Sicherheit. Die Fläche pro Rad, die tatsächlich die Straße berührt, ist meist nur so groß wie eine Postkarte. Sie muss aber gewaltige Traktions-, Brems- und Querbeschleunigungskräfte zwischen Auto und Fahrbahn managen.
Wir raten dringend davon ab, einen Reifen nur nach stylishem Profil oder gar günstigstem Preis zu kaufen. Das Know-how steckt zum Großteil in der Reifenmischung. Das gilt für Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen gleichermaßen. Welche Reifenspezifikation ihr mit welcher Felgenspezifikation fahren dürft, könnt ihr beispielsweise bei eurem Autohersteller erfahren. Bei der Wahl der Reifenmarke und des Modells kann das EU-Reifenlabel eine erste Hilfestellung bieten. Es stellt den Rollwiderstand und damit die Energieeffizienz, die Nassbremseigenschaft, das Außenfahrgeräusch und die Wintertauglichkeit dar. Das ermöglicht euch eine gewisse Vergleichsmöglichkeit. Aber Achtung: Die Reifenhersteller klassifizieren ihre Modelle selbst. Eine detailliertere Bewertung und gute Entscheidungshilfe bieten die regelmäßigen Reifentests von Automobilclubs und Fachzeitschriften. Wichtig dabei ist, dass auch tatsächlich eure genaue Reifenspezifikation getestet wurde.
Der für eure Bedürfnisse richtige Reifen hilft jedoch nichts, wenn der Luftdruck nicht stimmt. Diesen solltet ihr regelmäßig kontrollieren und an den für die aktuelle Beladung empfohlenen Wert anpassen. Wenn euer Auto nach dem 1. November 2014 zum ersten Mal zugelassen wurde, habt ihr ein Reifenkontrollsystem (RDKS) an Bord. Denn seit diesem Stichtag ist ein derartiges System bei Neuwagen in ganz Europa vorgeschrieben. Wie der Name schon erkennen lässt, prüfen dabei Sensoren, ob der Reifendruck jedes einzelnen Rades von einem vorher eingestellten Wert abweicht.
Es gibt direkte und indirekte Systeme: Ein indirektes RDKS bezieht seine Information in der Regel über die ABS-Sensoren. Eine direkte Reifendruckkontrolle arbeitet mit je einem Sensor pro Rad, also einer für jede Rad-Reifen-Kombination und zeigt den aktuellen Reifendruck im Cockpit an. Die Reifendruckkontrolle ist ein wichtiges Tool, mit dem ihr erkennen könnt, ob ein Reifen etwa Druck verliert. Das kann passieren, wenn beispielsweise die Karkasse eine Beschädigung aufweist, die mit bloßem Auge nicht sofort zu erkennen ist. Damit trägt ein RDKS ganz wesentlich zur Fahrsicherheit bei und sollte immer auf seine Funktion geprüft werden.
Unterm Strich hilft euch das RDKS auch Geld sparen, denn ein zu niedriger Reifendruck erhöht nicht nur den Verschleiß der Reifen – sondern auch gleichzeitig den Sprit- oder Stromverbrauch. AEZ bietet verschiedene direkte RDKS-Sensoren an. Aber bevor wir hier zu sehr ins Detail gehen: Lasst euch vom Fachbetrieb bei der Auswahl helfen.
Nun aber nochmals zur angekündigten guten Nachricht, wie ihr die drei „R“ richtig zusammenbekommt. Eines vorab: Unsere Räder und RDKS-Sensoren fertigen wir alle nach höchsten Qualitätsstandards. Ihr könnt euer Lieblingsrad unbesorgt aus unserem breiten Sortiment wählen, ganz nach eigenem Geschmack für Design und Farboption. Da die drei „R“ unmittelbar zusammenhängen, leistet der AEZ-3D-Konfigurator von Anfang an wertvolle Dienste, weil hier alle wichtigen technischen Infos hinterlegt sind. Zunächst müsst ihr hier die Daten eures Fahrzeugs eingeben und erhält umgehend eine übersichtliche Auflistung aller Räder, die für euer Auto grundsätzlich infrage kommen, inklusive Gutachten und allen wichtigen Infos.
Sollte euer Fahrzeug kein indirektes RDKS haben, zeigt euch der Konfigurator auch gleich alle passenden Sensoren an. Wer sich wegen all der technischen Details und gesetzlichen Vorgaben trotzdem nicht hundert Prozent sicher ist, sollte den Besuch einer Fachwerkstatt erwägen. Damit geht ihr in jedem Fall auf Nummer sicher.